Pferde Leckerli: Meine Top 3 Leckerlies für mein Pferd

Egal ob bei der Bodenarbeit, beim Holen von der Weide oder einfach nur mal so zwischendurch, die Leckerlis sind mit der Arbeit am Pferd nahezu unerlässlich. Aber welche Leckerlis kann man wirklich täglich verfüttern und welche eignen sich dafür nicht?

Leckerlis sind ein kontroverses Thema in der Reiterwelt. Man sollte in jedem Fall darauf achten, dass die Leckerlis keinen Zucker enthalten, der den Organismus des Pferdes auf Dauer schädigen könnte.

Wie viele Leckerlis darf ich meinem Pferd geben?

Die Menge der verfütterten Leckerei für dein Pferd sollte immer von der Zusammensetzung und dem Zuckergehalt abhängig sein. Je zuckerärmer die Leckerlis sind, desto mehr können verfüttert werden.

Die Menge macht das Gift – sagt man das nicht so? Genauso ist es mit den Leckerlis für dein Pferd. Die wenigsten Leckerlis sind wirklich dazu geeignet in höheren Mengen verfüttert zu werden, da sie künstliche Zusätze oder vor allem Zucker enthalten, der dem Pferd auf Dauer schaden kann.

Eine Faustregel lautet: Nie mehr als eine Handvoll Leckerlis am Tag. Und sollte das Pferd noch zuckerhaltiges Zusatzfutter bekommen, sollte dies in diesem Fall gestrichen werden, um die Belastung so gering wie möglich zu halten.

Ein kleiner Messbecher kann auch helfen, abzuschätzen, wie viele Leckerlies dein Pferd bekommen darf.

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Was Pferde in der Wildnis und als Haustier fressen, erkläre ich dir in diesem Artikel.

Warum sollte mein Pferd keinen Zucker fressen?

Pferde sollten wenig oder keinen künstlichen Zucker fressen, da ein übermäßiger Konsum zu Krankheiten führen kann. Gefährliche Folgeschäden und Nebenwirkungen wie Kotwasser, EMS oder sogar Diabetes können die Folge sein.

Zucker ist für dein Pferd, eine schnell verfügbare Energiequelle, die eben wie Stärke zu den Kohlehydraten zählt. Auch in dem natürlichen Pferdefutter kommen diese auf pflanzlicher Basis vor und bilden somit den Hauptbestandteil der Nahrung des Pferdes.

Übersteigt die im Futter vorhandene Zuckermenge allerdings den Bedarf des Pferdes, reicht die Zeit im Dünndarm nicht mehr aus, um den Zucker zu verdauen. Die unverdauten Reste gelangen dann in den Dickdarm, wo sie nicht mehr richtig aufgenommen werden können. Das kann den Organismus des Pferdes aus dem Gleichgewicht bringen.

Auf lange Sicht kann die Überfütterung mit Zucker folgende Konsequenzen haben:

  • Kotwasser, Durchfall oder Kolik

Der überschüssige Zucker stört das bakterielle Gleichgewicht im Dickdarm, der daraufhin deutlich weniger effizient arbeitet. Die Folge können Kotwasser, Durchfälle und (Gas-)Koliken sein.
Im Falle einer akuten Kolik ist es immer gut ColoSan im Stall zu haben.

  • Übergewicht

Ähnlich wie beim Menschen setzt, Zucker schnell an und kann dazu führen, dass das Körpergewicht rasant ansteigt. Ist das Pferd dann erst einmal übergewichtig, kann das Übergewicht Auslöser für weitere Stoffwechselerkrankungen werden. Dazu zählen EMS, Diabetes, Hufrehe und Cushing.

  • EMS (Equine Metabolisches Syndrom)

Bei übergewichtigen Pferden wird oft EMS diagnostiziert. EMS ist eine schwerwiegende Stoffwechselerkrankung, die häufig mit komplexen Symptomen einhergeht. Dazu zählen Hufrehe, Diabetes und die typischen Fettablagerungen an Mähnenkamm, Kruppe und über den Augen.

Um EMS vorzubeugen, gibt es extra Futtersorten und Zusätze, die auf den veränderten Stoffwechselhaushalt abgestimmt sind:

  • Diabetes (Insulinresistenz)

Durch das Verdauen von Zucker und Stärke im Darm entsteht Glucose. Dies ist ein Stoff, der vom Blut aufgenommen und über die Blutlaufbahn in verschiedenen Zellen gespeichert wird. Das Signal hierfür wird über das Hormon Insulin gegeben, welches der Pferde-Körper in entsprechenden Mengen produziert.

Ist nun aber zu viel Zucker im Blut, erhöht sich auch die Produktion des Hormons Insulin auf Dauer, was dann zu einer Insulinresistenz führen kann.

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  • Was ist Hufrehe?

Hufrehe ist eine starke Entzündung der Zwischenschicht zwischen Hornkapsel und Hufbein. Die Erkrankung ist für Pferde besonders schmerzhaft. Das betroffene Bein (oft sind es auch mehrere) werden entlastet. Das Pferd ist lahm.

Tiermediziner gehen davon aus, dass die Zuckersorten Fruktan und Stärke den Organismus übersäuern und so das Risiko von Hufrehe erhöhen.

Besonders ein stetiger Überschuss an Zucker erhöht die Gefahr einer Hufrehe enorm.

  • Was ist Crushing?

Cushing ist eine Hormonstörung, die meist eher Pferde ab dem 15. Lebensjahr betrifft. Bei betroffenen Pferden funktioniert die Hirnanhangdrüse nicht mehr korrekt und gibt zu viele Hormone in den Körper.

Das entstandene hormonelle Ungleichgewicht stört die natürlichen Prozesse im Körper wie Fellwechsel und Abwehrkräfte.

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Welche Alternative gibt es zu Leckerlis im Training?

Alternativ zum Leckerli kann man das Pferd auch anders belohnen. Dazu zählt das Stimmenlob, das haptische Loben durch Streicheln, aber auch ein Konditionierungslob – beispielsweise durch einen Klicker.

Viele Pferde nehmen ausschließlich Futter als Lob an – so denkt man jedenfalls. Wir alle kennen die verfressenen Ponys. Hier liegt aber auch die Gefahr. Oft mutieren diese Ponys zu jenen, die anfangen zu schnappen, in die Jackentasche zu beißen oder sogar in der Hektik mal die Finger erwischen.

Anstelle von Futterlob kann das Pferd auch einfach mit einem Stimmenlob und einer kurzen Pause gelobt werden. Auch das Streicheln am Hals oder der Stirn steht bei vielen Pferden hoch im Kurs als Lob.

Zuletzt gibt es noch das Lob durch Konditionierung. Dazu wird meist ein Klicker genutzt. Das Pferd bekommt eine Weile immer nach einem Klick ein Leckerli, bis es das Geräusch des Klickers mit dem Leckerli, also dem Futterlob in Verbindung bringt. Dann kann ausschließlich mit dem Klicker als Lob gearbeitet werden.

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Rezept Leckerlis für dein Pferd

Pferdeleckerli mit Hagebutten und Leinsamen ohne Zucker. Selbst hergestellte Leckerlis sind eine gute Alternative zu gekauften Leckerlis, da man ganz genau weiß, was in Ihnen enthalten ist.

Du brauchst:

  • 2-3 Rote Bete Knollen – roh und ungeschält
  • 30g Leinsamen
  • 200g Haferflocken / Dinkelflocken
  • 125g Amarant gepufft
  • 70g getrocknete Hagebutten
  • 120g Rote Bete Saft (gekauft oder selbst gemacht)

Anleitung für den Teig:

  • Weiche die Leinsamen in ausreichend Wasser für etwa 24h ein
  • Reibe die gewaschenen Rote-Beete-Knollen mit einer feinen Reibe
  • Die Hagebutten in der Küchenmaschine klein häckseln
  • Alle Zutaten in eine Schüssel geben und verkneten. Der Teig sollte relativ fest sein
  • Sollte der Teig zu dünn sein, gib noch etwas Amarant hinzu
  • Lass den Teig etwas ruhen (30min)
  • Forme kleine Kugeln und lasse diese ruhen
  • Verteile die Kugeln auf dem Backblech oder drücke sie in Keksförmchen und löse sie wieder daraus, um Leckerlis in Herz oder Sternform zu haben
  • Achte darauf, dass alle Leckerlis eine ähnliche Größe/Dicke haben

Backanleitung:

  • Teigherzen im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad für 30min backen
  • Backofen auf 150 Grad herunterdrehen und weitere 30-40min backen
  • Backofen auf 80 Grad herunterdrehen und weiter 1h backen
  • Öffne den Backofen zwischendurch gelegentlich, um die Feuchtigkeit entweichen zu lassen

Die Leckerlis müssen komplett ausgehärtet sein, bevor du sie deinem Pferd fütterst. DU kannst sie über Nacht zum Aushärten und Abkühlen auf die Heizung oder einen anderen warmen Ort stellen.

Hier findest du noch weitere tolle Rezepte, die du für dein Pferd ausprobieren kannst:

Meine persönlichen TOP 3 Pferdeleckerlis

Mein absoluter TOP 1 wären immer selbst gemachte Leckerlis, weil du genau weißt, was drin ist und sie dementsprechend in der Verfütterung gut dosieren kannst. Wenn es aber um gekaufte Leckerlis geht, wären meine TOP 3 wie folgt:

  • getrocknete Hagebutten

Hagebutten enthalten viele wichtige Vitamine, krümeln nicht und sind klein. Damit eignen Sie sich ideal als Futterlob für die Bodenarbeit. Pferde dürfen täglich etwa eine Handvoll davon fressen.

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  • AGROBS WiesenBussi

Die WiesenBussi bestehen im Grunde nur aus gepresstem Gras uns Kräutern, was sie extrem Zuckerarm und gut verdaulich macht. Die Blöcke können mit der Hand auch verkleinert werden. Hier darf auch mal mehr als eine Handvoll gefüttert werden, wenn es notwendig ist.

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  • Zudem enthalten die Wiesenbussis: Rübenschnitzel,...
  • Wiesenbussis Pferdeleckerlies sind getreide- und...
  • NATUSAT Kräuterchen

Die Kräuterchen sind Kräuterleckerlis und versorgen das Pferd somit mit vielen wichtigen und gesunden Kräutern, die gut bekömmlich sind. Aber auch hier sollte auf die Fütterungs-Empfehlung geachtet werden, da eine Überdosierung der Kräuter nicht immer gut ist.

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Fazit und eigene Meinung

Das Thema Zucker in der Fütterung ist bei Pferden ist ein heikles Thema, mit dem sich jeder Pferdebesitzer einmal auseinandersetzen sollte. Denn gerade Leckerlis können oft zu einer Überdosierung von Zucker führen, weil man gar nicht darüber nachdenkt und seinem Pferd bloß eine Freude machen will. Auch in Frischobst wie Äpfeln und Karotten findet sich sehr viel Zucker, weshalb auch diese sparsam verfüttert werden sollten.

Ich verfüttere am liebsten selbst gemachte Leckerlis, habe aber im Schrank immer die AGROBS WiesenBussis und getrocknete Hagebutten, je nach Anlass der Verfütterung.
Wusstest du eigentlich schon, wie viel Platz ein Pferd nach den Richtlinien der FN benötigt? Falls du das wissen möchtest, kannst du es hier nachlesen.

Ich hoffe, dass ihr etwas aus diesem Beitrag mitnehmen konntet, und wünsche viel Erfolg beim Nachbacken der Leckerlis. Schreib mir gern, wie sie deinem Pferd geschmeckt haben. 🙂

Lieben Gruß,
Annika

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