Wie viel Futter braucht ein Pferd? (Heu, Gras & Co.)

Dass Pferde vor allem Heu und Gras fressen, weiß wohl so ziemlich jeder. Aber wie viel brauchen und dürfen Pferde eigentlich fressen? Diese Frage beantworte ich in diesem Artikel und ich gebe dir noch einige weitere Informationen zur Pferdefütterung.

Um die Futterration zu berechnen, musst du zuerst wissen, wie viel von welchem Futter dein Pferd benötigt. Hierfür betrachtest du Faktoren wie Rasse, Haltungsform, Training, eventuelle Krankheiten, Geschlecht des Pferdes, etc.

Übersicht, welches Futter Pferde pro Tag in welchen Mengen bekommen sollten:

  • Heu: Minimum 1,5 kg bis 2 kg je 100 kg Eigengewicht des Pferdes
  • Kraftfutter bei leichter bis mittlerer Arbeit: 0,5 kg bis 1 kg je 100 kg Eigengewicht des Pferdes
  • Kraftfutter bei schwerer Arbeit: bis über 2 kg je 100 kg Eigengewicht des Pferdes
  • Ggf. etwa 0,05 kg Mineralfutter
  • Je nach Bedarf, z.B. im Fellwechsel oder bei Krankheit können noch Futterzusätze hinzukommen.

Die Angabe zum Kraftfutter für leichte bis mittlere Arbeit trifft auf die meisten Pferde in Deutschland zu.

Die gesündeste Art ein Pferd zu füttern (solange es selbst auch gesund ist) ist Weidegang mit Heufütterung und einem ausgewogenen Mineralfutter.

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Muss man die Futterration eines Pferdes berechnen?

Die Futterration eines Pferdes muss berechnet werden, weil Pferde durch falsche Fütterung zu viel von falschen und zugleich zu wenig von benötigten Nährstoffen aufnehmen können. Dadurch können fütterungsbedingte Erkrankungen des Stoffwechsels und / oder Mangelerscheinung entstehen.

Pferden ihr Futter nach Bauchgefühl zu geben, sollte für dich nicht in Frage kommen. Genauso wenig solltest du deinem Pferd Hafer füttern, nur weil es von allen so gemacht, schon immer so gemacht oder vom Stall gefüttert wird.

Wie berechnet man die Futterration eines Pferdes?

Wenn du es nun noch genauer wissen möchtest, habe ich hier noch eine Faustregel für dich, wie du die Ration deines Pferdes vereinfacht berechnest.

Um die Ration zu berechnen, nimmst du 2,5 % des Körpergewichts eines Pferdes als Basis und wendest dann den Dreisatz an. Das heißt:

2,5 % vom Eigengewicht des Pferdes (kg) geteilt durch 100. Im Beispiel von einem Pferd, dass 450 kg wiegt, sieht das so aus:

2,5 % von 450 kg geteilt durch 100. Also gibst du in den Taschenrechner ein: 450 x 2,5 : 100. Dann erhältst du einen Bedarf an Futter von 11,25 kg pro Tag.

Bei einem Pferd mit 600 kg Eigengewicht haben wir also einen Bedarf von 15 kg Futter pro Tag.

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Generell können Pferde im Ruhezustand, wie Senioren, mit 100 % Raufutter gefüttert werden. Bei leichter Arbeit passt man den Futterbedarf an in 75-80 % Raufutter und 25-20 % Kraftfutter, um dem Pferd genügend Energie zu füttern.

Auch bei Pferden im Ruhezustand besagt die Faustregel, dass 10 % Kraftfutter und 90 % Raufutter gefüttert werden können. Hier noch ein Rechenbeispiel:

Bei unserem Pferd mit 450 kg Eigengewicht und einem Futterbedarf von 11,25 kg pro Tag ergibt sich

  • Bei einem Pferd im Ruhezustand mit 90% Raufutter: etwa 10 kg Raufutter und etwa 1 kg Kraftfutter pro Tag
  • Bei einem Pferd mit leichter Arbeit und 75% Raufutter: 8,4 kg Raufutter und 2,8 kg Kraftfutter pro Tag
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Bei unserem Pferd mit 600 kg Eigengewicht und einem Futterbedarf von 15 kg pro Tag ergibt sich

  • Bei einem Pferd im Ruhezustand mit 90% Raufutter: 13,5 kg Raufutter und 1,5 kg Kraftfutter pro Tag
  • Bei einem Pferd mit leichter Arbeit und 75% Raufutter: 11,25 kg Raufutter und 3,75 kg Kraftfutter pro Tag

Grundsätzlich solltest du dir merken, dass immer erst Raufutter und dann Kraftfutter gefüttert wird. Der Verdauungstrakt des Pferdes braucht zuerst faserreiche und energiearme Futtersubstanz, bevor die energiereichen Ergänzungen gefüttert werden.

Warum ist es wichtig, was man Pferden füttert?

Es ist wichtig zu wissen, was man Pferden füttert, weil man nur so einen Überblick darüber hat, welche Nährstoffe ein Pferd zu sich nimmt und welche Nährstoffe fehlen. So kann einem Mangel und einem Überschuss an Energie und Nährstoffen vorgebeugt werden.

Aufgrund falscher Fütterung von Pferden können Erkrankungen des Stoffwechsels des Pferdes entstehen. Zugleich sind Mangelerscheinungen aufgrund falscher Fütterung sind bei Pferden keine Seltenheit.

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Du solltest dich daher darüber informieren, welche Nährstoffe dein Pferd braucht und in welcher Menge es diese benötigt.

Diese Information kannst du gemeinsam mit deinem Tierarzt, Osteopathen oder einer Futterberatung erarbeiten.

Es gibt einige Berechnungsmodelle, diese sind aber von unterschiedlichen Faktoren abhängig, z.B.:

  • Größe des Pferdes
  • Aktueller Futterzustand
  • Alter des Pferdes
  • Haltung des Pferdes
  • Erkrankungen des Pferdes
  • Training des Pferdes (leichte, mittlere, schwere Arbeit)
  • u.v.m.

Vor allem der letzte Punkt, das Training des Pferdes, wird oft falsch eingeschätzt. Daher ist es immer ratsam, einen Profi bei der Berechnung der Futterration an der Seite zu haben.

Info:
Mit den meisten Pferden wird nur leicht gearbeitet, d.h.: 60 Minuten täglich Reiten, mit mind. 30 Minuten Schritt, 20 Minuten Trab und 10 Minuten Galopp. Mittlere Arbeit heißt, dass ein Pferd täglich 120 Minuten geritten wird, mit mind. 70 Minuten Schritt, 30 Minuten Trab und 20 Minuten Galopp. Schwere Arbeit wird nur von Hochleistungspferden in Wettkampfzeiten geleistet. Im Freizeit- und Amateurbereich wird keine schwere Arbeit von den Pferden verlangt.

Grundsätzlich unterscheiden wir die Fütterung der Pferde in Erhaltungs- und Leistungsbedarf.

Was ist Erhaltungsbedarf?

Der Erhaltungsbedarf gibt an, wie viel ein Pferd benötigt, um den Grundumsatz und die vitalen Funktionen aufrechtzuerhalten.

Unter dem Grundumsatz eines Pferdes versteht man, dass ein Pferd vollkommen ruhig ist, einen leeren Magen-Darm-Trakt hat und seine Körpertemperatur weder erhitzen noch kühlen muss. Kurz: dein Pferd ist im absoluten Ruhezustand.

Die vitalen Funktionen sind z.B. spontane Bewegungen, Atmung und Kreislauf. Es gibt aber auch noch viele weitere Funktionen des  Körpers, die zu den vitalen Funktionen zählen.

Was ist Leistungsbedarf?

Der Leistungsbedarf setzt sich aus dem Erhaltungsbedarf und dem Leistungsbedarf selbst zusammen.

Zum Leistungsbedarf zählen z.B.: körperliche Anstrengungen, Trächtigkeit, Laktation und Wachstum.

Die Nährstoffe sind hier also so berechnet, dass die erhöhte Belastung ausgeglichen wird. So kann ein Pferd fütterungsbedingt z.B. beim Muskelaufbau unterstützt werden.

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Wie viel Futter bekommen Pferde?

Grundsätzlich setzt sich die Fütterung von Pferden aus den beiden Nährstoffen Eiweiß und pflanzlichen Fetten zusammen.

Die Grundlage für die Fütterung jeden Pferdes sollte Raufutter bilden, z.B. ein qualitativ hochwertiges Heu. Mit Getreidesorten wie Hafer, Gerste oder Mais kann die Futterration aufgewertet werden.

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Gutes, also qualitativ hochwertiges, Heu erkennt man, an einzelnen Fasern, also Grashalmen. Es riecht frisch und blumig und farblich ist es gelblich bis grünlich.

Es sollte wenig staubig sein, denn Staub löst bei den meisten Pferden Husten oder sogar allergische Reaktionen aus.

Was ist Raufutter?
Raufutter sind faserreiche und energiearme Futtermittel wie und Heu und Stroh. Sie sind für Pferde wichtig, weil sie Verdauungsprobleme wie Koliken vorbeugen. Denn der Verdauungstrakt des Pferdes ist darauf ausgelegt, ständig kleine Mengen Futter mit viel Rohfaser zu verarbeiten.

Um weitere Eiweiße zu füttern, können Zusatzfuttermittel (wie Öl, z.B. Leinöl, Reiskeimöl oder Mariendistelöl) oder Luzerne zugefüttert werden.

Zusätzliche Eiweiße sollten gefüttert werden, wenn ein Pferd mehr Energie aus seinem Futter bekommen soll. Auch Kraftfutter können gefüttert werde, um dem Pferd mehr Energie zuzuführen.

Kraftfutter ist deutlich energiereicher als Heu. Sportpferde brauchen demzufolge mehr Kraftfutter als ruhende Pferde. Ruhende Pferde können auch nur mit Raufutter auskommen.

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Bei einem gesunden Seniorpferd im Ruhestand geht man z.B. von 100 % Fütterung davon aus, dass man 90 % des Bedarfs über Raufutter abdeckt und nur 10% über Kraftfutter.

Mein Fazit

Die richtige Futtermenge für ein Pferd zu finden, ist gar nicht so einfach. Es gibt zwar Faustregeln, aber einfache Rechnungsmodelle, jedoch ist es immer ratsam eine Rationsberechnung mit oder durch einen Profi machen zu lassen.

Eine Futterberatung kann hier meist helfen und zugleich auch noch sagen, welches Futter gefüttert werden sollte. Gerade wenn du ein Pferd mit Erkrankungen oder Unverträglichkeiten hast, kann ich dir die Futterberatungen nur ans Herz legen.

Wähle dazu einfach deinen Lieblingsfutterhersteller aus und frage danach oder frage deinen Tierarzt. Ich hoffe, dass ich dich mit all den Zahlen nicht verwirrt habe und dass du einiges über die Futtermengen für Pferde gelernt hast. 🙂

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