Es gibt unzählige Reitsättel, die auch noch unterschiedlich aussehen und für alle möglichen Reitstile geeignet sind. Als Laie kann es einem sehr schwerfallen, den richtigen Sattel für sein eigenes individuelles Pferd zu finden. In diesem Artikel möchte ich dir erläutern, was es für Sättel gibt und worauf man beim Kauf achten sollte.
Was ist ein Sattel?
Der Reitsattel ist das Verbindungsstück zwischen Pferd und Reiter. Er bietet dem Reiter den nötigen Halt und schützt dabei den empfindlichen Rücken des Pferdes vor starken Stößen und Erschütterungen.
Sättel wurden schon früh von den Menschen erfunden und verwendet. Erst nur, um mehr Gepäck an und auf dem Pferd befestigen zu können, aber schon bald, wurde er auch als Reitvorrichtung für den Menschen genutzt.
Der Sattel besteht dabei aus dem Sattelbaum, der meist aus Holz, Aluminium, Stahl oder Fiberglas besteht, der Sitzfläche – meist aus Leder und dem Sattelblatt.
Der Sitzfläche, die mit dem Hinterzwiesel abschließt, den Pauschen, die zur Stabilisierung des Beines gedacht ist und der Gurtaufhängung, an der der Sattelgurt befestigt wird.
Er dient dem Reiter als Sitz, um das Reiten für Pferd und Reiter sicherer und komfortabler zu machen.
Welche Sattelarten gibt es?
Es gibt im groben vier verschiedene Reitsattelarten. Die Dressursättel, die Springsättel, die Westernsättel und die Barocksättel. Zusätzlich gibt es auch noch Reitsattel-Alternativen bei denen auf Polstern und Decken geritten wird.
Was ist ein Dressursattel?
Der Dressursattel ist wie der Name schon vermuten lässt für das Dressurreiten. Er hat ein langes Sattelblatt und vorwiegend einen tiefen Sitz, um den Reiter so nah wie möglich ans Pferd zu setzen.
Im Dressursattel soll der Reiter ein möglichst langes Bein haben und locker sitzen können. Gleichzeitig sollten Hüfte und Schenkel zwar stabilisiert, aber nicht in ihrem Bewegungsablauf gestört werden. Dies ermöglicht Pferd und Reiter auch hohe Lektionen der Dressur locker reiten zu können.
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Was ist ein Springsattel?
Der Springsattel ist fürs Springreiten gemacht. Seine besondere Form erleichtert es dem Reiter im Sattel zu bleiben, egal wie hoch der Sprung ist. Sein größtes Merkmal ist das vorgeschnittene Sattelblatt.
Der Springsattel besticht durch sein stark vorgeschnittenes Sattelblatt. Oft haben Springsättel auch eine größere Pausche. Dies soll gewährleisten, dass das Bein des Reiters gut in der Bewegung des Pferdes mitgehen kann, dabei allerdings nie den Halt verliert. Im Normalfall reiten Springreiter mit etwas kürzeren Steigbügeln, als Dressurreiter. Das vorgeschnittene Sattelblatt mit der üppigen Pausche erleichtert diese Haltung.
Gern werden Springsättel auch für das Geländereiten verwendet, weil man in Ihnen einen besonders sicheren Sitz hat.
Übrigens lässt es sich leichter im Springsattel eine Dressur reiten, als andersherum.
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Was ist ein Westernsattel?
Der Westernsattel wurde für das Westernreiten erfunden. Er hat eine ganz andere Form, als die englischen Sättel. Westernsättel sind deutlich schwerer und bestehen oft aus robusterem Material.
Westernsättel sind ideal für lange Ritte in hohem Tempo.
Die besten Westernsattel findest du hier in meiner Top-Liste.
Ihre Sitzflächen sind deutlich breiter und die Steigbügel fest mit dem Sattelblatt verbunden. Cowboys mussten damals wie heute oft stundenlang in den Sätteln aushalten und enge Wendungen in hohem Tempo in ihnen sicher sitzen können, um die Rinder zusammenzutreiben. Die Sättel hatten damals oft einen starren Baum aus Holz. Mittlerweile werden aber auch moderne Bäume in den Sätteln verbaut.
Laut FN ist es nicht erlaubt, mit einem Westernsattel auf Dressur oder Springturnieren zu starten.
Westernsättel sind allerdings sehr bequem für längere Ausritte. Durch das hohe Gewicht der meisten Westernsättel und der Länge, sind sie nicht für jedes Pferd geeignet.
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Was ist ein Barocksattel?
Der Barocksattel ist eine Art Mittelmaß zwischen einem englischen und einem Westernsattel. Sie sind vorrangig für die barocken Reitweisen wie die Working Equitation erfunden worden.
Barocksättel haben überwiegend ein kurzes Sattelblatt, eine breite Sitzfläche, aber einen ausgeprägten Hinterzwiesel, um dem Reiter einen angenehmen Rahmen zu bieten. Meist sind die Pauschen eher klein und von außen auf dem Sattelblatt angebracht. Die Steigbügelaufhängung ist oft unter dem Sattelblatt angebracht und die Sättel sind mit Steppungen oder Verzierungen aufgehübscht.
Sie vereinen die Bequemlichkeit und Funktionalität des Westernsattels mit den sportlichen Aspekten der englischen Sättel. So eignen sie sich ideal für die Rinderarbeit, sind aber ebenfalls für das Dressurreiten sehr gut geeignet.
Auch Barocksättel sind laut FN nicht für Turniere außerhalb der Working Equitation zugelassen.
Was hat meine Reitweise mit der Sattelwahl zu tun?
Zu jeder Reitweise und jeden Ambitionen gibt es den passenden Reit-Sattel, der auf den Reitstil ausgerichtet ist. Dabei bietet jeder Sattel seine eigenen Vor- und Nachteile.
Um den richtigen Sattel für dich zu finden ist es wichtig, dass du weißt, was du reiterlich erreichen möchtest. Wenn du nur ein (ambitionierter) Freizeitreiter bist und kein Interesse an der Teilnahme eines Turniers hast, hast du die freie Wahl, was die Art deines Sattels betrifft. Teste verschiedene Reit-Sättel und entscheiden, womit du dich am wohlsten fühlst.
Solltest du allerdings Interesse an einer bestimmten Reitweise haben und Unterricht nehmen oder sogar an Turnieren teilnehmen möchtest, solltest du einen passenden Sattel kaufen. Viele Reiter reiten sowohl aktiv in der Dressur als auch im Springsport. Dementsprechend kannst du dir auch beide Sättel kaufen und von einem Sattler anpassen lassen.
Was sind baumlose Sättel?
Baumlose Sättel haben keinen starren (oder flexiblen) Baum, der den Kern des Sattels stabilisiert. Dadurch verteilt sich das Reitergewicht anders auf dem Pferderücken und die Hilfengebung wird oft schlechter.
Baumlose Sättel werden oft und gern als Alternative zu einem Baumsattel genutzt, da es deutlich leichter ist einen passenden baumlosen Sattel zu kaufen. Allerdings sollte auch ein baumloser Sattel von einem Profi angepasst werden. Durch den fehlenden Sattelbaum, der den Kern des Sattels stabilisiert und das Reitergewicht optimal auf den Pferderücken verteilen soll, kann es passieren, dass starker punktueller Druck auf den Pferderücken entsteht.
Durch die starke Polsterung des baumlosen Sattels hat der Reiter oft das Gefühl weit weg vom Pferd zu sitzen, wodurch Hilfen kaum noch oder sehr schwammig beim Pferd ankommen. Dies ist hauptsächlich bei jungen oder sensiblen Pferden problematisch, da diese durch die ungenügenden Hilfen gestresst werden und das Reiten somit erschwert wird.
Sind Pferd und Reiter allerdings gut ausgebildet und aufeinander abgestimmt, kann ein professionell angepasster baumloser Sattel eine gute Alternative, Ergänzung oder Zwischenlösung sein.
Ein Kompromiss sind Sättel mit flexiblen Sattelbäumen. Sie bieten die Vorteile aus beiden Bereichen. Sehr beliebt sind hier Marken wie Maxflex, Deuber und Hidalgo.
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Passt jeder Sattel auf jedes Pferd?
Es passt nicht jeder Sattel auf jedes Pferd! Pferderücken sind sehr individuell, je nach Rasse, Größe und Statue. Genauso individuell muss der Sattel für das jeweilige Pferd sein und sollte von einem Profi ausgesucht und angepasst werden.
Pferderücken können gerade sein. Sie können viel oder wenig Schwung haben. Einige Pferde haben einen starken Widerrist, andere nicht. Manche Pferde haben eine breite Schulterpartie, andere eine schmale.
Um den passenden Sattel für den Pferderücken deines Pferdes zu finden, solltest du einen Sattler konsultieren. Dieser kann den Pferderücken ausmessen, um herauszufinden, wie lang der Sattel sein darf, wie breit die Kammer an der Schulter des Pferdes sein muss und wie viel Schwung der Sattel haben darf.
Zuletzt solltest du dich in dem Sattel natürlich ebenfalls wohlfühlen und den jeweiligen Sattel ruhig einige Tage ausgiebig testen, bevor du dich entscheidest.
- Schulte Wien, Beatrix (Autor)
Gibt es alternativen zum Reit-Sattel?
Es gibt es auch noch Alternativen zum „klassischen“ Reit-Sattel. Dazu zählen „Bareback-Pads“ und Fellsättel. Diese simulieren im Grunde das Reiten ohne Sattel, schützen aber die empfindliche Wirbelsäule des Pferdes und bieten dem Reiter mehr Halt.
Barebackpads können eine tolle Ergänzung zu einem Sattel sein. Hierbei sollte allerdings darauf geachtet werden, dass das Pad eine V-Gurtung aufweist, um den Druck optimal auf dem Rücken zu verteilen.
Die besten Pads kommen aus dem Hause Barefoot und Brockamp. Hierbei sollten in beiden Fällen die Physio Varianten gewählt werden, da diese über eine große Wirbelsäulenfreiheit verfügt.
Fellsättel sind Backpads sehr ähnlich, allerdings haben diese meist einen sogenannten „Fork“, der dem Kopfeisen gleichgestellt ist und somit die Breite des Sattels angibt. Der Fork kann individuell geweitet werden.
Oft haben Fellsättel Steigbügel. Allerdings ist genau das die größte Gefahr. Belastet der Reiter die Steigbügel, entsteht punktueller Druck auf dem Rücken des Pferdes, welcher zu Schmerzen und Fehlhaltungen führen kann. Ein Fellsattel, aber auch ein Reitpad sollte NIEMALS mit Steigbügeln genutzt werden. Dies kann zu schweren Verletzungen des Pferderückens führen.
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Kann ich dauerhaft ohne Sattel reiten?
Theoretisch könnte man dauerhaft ohne Sattel reiten. Praktisch könnte dies auf Dauer allerdings zu Schädigungen der Wirbelsäule und der Rückenmuskulatur des Pferdes führen.
Ist ein Pferd gut bemuskelt, steht dem Reiten ohne Sattel grundsätzlich nichts im Wege. Dabei sollte der Reiter allerdings einen ausbalancierten Sitz haben, um das Pferd im Optimalfall nicht so stark zu stören.
Die Sitzbeinhöcker des Reiters stechen bei jedem Einsitzen in die Muskulatur des Pferdes. Diese können regelrechte Löcher hinterlassen und das Pferd dazu bringen, den Rücken wegzudrücken. Dies kann im schlimmsten Fall irreversible Folgen haben.
Ab und zu, oder für einen gemütlichen Ausritt, spricht allerdings nichts gegen das Reiten ohne Sattel.
Zur Überbrückung, wenn auf einen neuen Sattel gewartet wird, sollte eventuell lieber auf ein gutes Pad zurückgegriffen werden.
Fazit und eigene Meinung
Den richtigen Sattel zu finden ist nicht nur ein sehr zeitintensives, sondern meist auch ein sehr kostspieliges Unterfangen. Nicht selten muss der Sattler mehr als einmal kommen und auch wenn dann der passende Sattel gefunden ist, muss der Sattler in regelmäßigen Abstanden kommen, um die Passform zu überprüfen. Allerdings ist ein gesunder Rücken die Basis für ein gesundes (Reit-)Pferd. Ist der Rücken einmal beschädigt, ist das meist nicht mehr rückgängig zu machen und die Reitpferdekarriere beendet.
Ich selbst hatte mehrere Sattler da. Viele von Ihnen haben mir Sättel als passend verkauft, die letztlich weder von der Kammerweite, noch von der Länge auf mein Pferd gepasst haben. Leider muss ich mich als Laien aber auf die Expertise eines Dienstleisters verlassen können.
Letztlich habe ich mich für einen Maxflex Sattel mit einem flexiblen Baum entschieden, da dieser sich bis zu einem gewissen Maß an den Pferderücken anpassen kann. Mein Pferd und ich sind sehr glücklich mit diesem Sattel! Zur Ergänzung habe ich noch ein Brockamp Pad Spezial, welches ich gern für Ausritte, aber auch für gelegentliche Dressurarbeit nutze, um meinen Sitz und meine Hilfengebung zu überprüfen und zu verbessern.
Ich hoffe, dass ich dir einige Aspekte im Bereich der Sattelsuche näher bringen konnte. Für welchen Sattel wirst du dich entscheiden? Schreib es mir gern in die Kommentare. 🙂
Lieben Gruß,
Annika